Die Geschichte, um die es in Macbeth geht, ist normalerweise schnell erzählt. Die Hintergründe des Fluchs, der auf dem Stück lasten soll, sind wohl eher dem Aberglauben der Schauspieler geschuldet. Zuerst aber zur Geschichte. Macbeth ist Befehlshaber des schottischen Königs Duncan und rettet das Königreich vor einer Rebellion und Invasion. Er und sein Freund Banquo treffen auf drei Hexen, die ihnen eine große Zukunft prophezeien. Angestachelt von der Vorhersage, und ermutigt von seiner Ehefrau, ermordet Macbeth den regierenden König im Schlaf und wird zum neuen König. Er kann seinen Thron aber nur durch noch mehr Gewalt und Blutvergießen halten. Der nach England geflüchtete Sohn des toten Königs, Malcolm, stellt eine Armee auf und kehrt mit dem aus Schottland geflüchteten Macduff zurück, um die Terrorherrschaft Macbeths zu beenden. Dies gelingt ihm und er wird der neue, legitime König.
Soviel zur Handlung, die Interpretationen und Hintergründe zu diesem Stück, sind natürlich vielfältiger und komplexer. Alleine um die Figur der Lady Macbeth ließen sich mehrere Diplomarbeiten in der Literaturwissenschaft schreiben. Auch die Furcht vor dem Fluch, der auf dem Stück liegen soll, ist eine genauere Betrachtung wert. Angeblich sollen echte Hexen Shakespeares Stück verflucht haben, weil er einen tatsächlichen Zauberspruch in ihm verwendet haben soll. Was davon Dichtung und Wahrheit ist, wird für einfache Betrachter schwer auseinanderzuhalten sein, aber es zeigt, dass dieses düstere Stück bereits eine eigene Theater-Historie hat.
Die gekürzte und adaptierte Aufführung des Vienna English Theatre wurde von unseren Schülerinnen und Schülern wohlwollend aufgenommen, da der Kern des Stückes, das Streben nach Macht und das Verderben durch sie, sehr gut von der Truppe dargestellt wurde. Wir danken für die Aufführung.
Bild und Text: REI