Zertifikatslehrgang Waldpädagogik in der Försterschule
In der HBLA für Forstwirtschaft wird Waldpädagogik seit 17 Jahren unterrichtet und der Freigegenstand wird von sehr vielen Schülerinnen und Schülern mit Begeisterung angenommen. Seit dem Schuljahr 2007/2008 haben die Schülerinnen und Schüler auch die Möglichkeit die B- und C-Module des Zertifikatslehrganges mit der Reifeprüfung abzuschließen. Waldpädagogik wird im Team von DI Bettina Gailberger, DI Ilse Mähring, Ing. Bernhard Maurer, DI Andrea Poier und Ing. Alexander Zeiner unterrichtet.
Die Ausbildung wird durch zahlreiche externe Referenten ergänzt. OFR DI Peppo Ebenberger, MA 49-Forstamt der Stadt Wien, und Fö. Ing. Thomas Baschny, BMNT, sind ständige Begleiter bei der Ausbildung.
Die jährlichen Exkursionen zur Wiener Waldschule und zu Fö. Ing. Roman Bunyai zur Werkstatt Natur nach Marz sowie zu den Waldschulen Knittelfeld und Buchenberg erweiterten die Blickwinkel der angehenden Förster.
Zusätzliche Schwerpunkte in der praktischen Waldpädagogik-Ausbildung sind:
- „Wald und Schule kennenlernen“ in der ersten Schulwoche: Angehende Waldpädagoginnen und Waldpädagogen der 5. Jahrgänge zeigen den Jüngsten Lehrforst und Waldschule.
- Waldführungen für Menschen mit besonderen Bedürfnissen
- Waldadventführungen
- Interaktive Standbetreuung am Waldfest in der Woche des Waldes in Graz
- Walderlebnisführungen der 4. Jahrgänge in der letzten Schulwoche
Geschichte der Brucker Waldschule
1924 wurde von Forstschülern eine Waldhütte auf der Fleischhackeralm gebaut, um nach der Arbeit im Lehrforst eine Unterkunft in der Nähe zu haben. Im Schuljahr 2002/2003 wurde das stark renovierungsbedürftige Gebäude, ein altes Forstarbeiterhaus, in Zusammenarbeit mit dem Projekt "Abenteuer Wald" saniert. Es wurde somit zur ersten Waldschule der Steiermark. 2003 erfolgte die Eröffnung der Waldschule mit einem Sinnes- und Bewegungsparcours. Seit dem Bau des neuen Lehrforstgebäudes im Jahr 2005, kann dieses für schulinterne Zwecke mitbenützt werden. In den folgenden Jahren wurde die Außengestaltung mit Spinnennetz, Fichtenirrgarten, Schauhochsitz, Fühlpfad, Tiersprunggrube, Klangorgel …. erweitert. Seit 2011 wird an der der Gestaltung eines Arboretums gearbeitet. Anlässlich des 10 Jahres-Jubiläums wurde ein mobiler Trainings-Waldparcours im Stationenbetrieb zur Vorbereitung für forstfachliche Wettbewerbe eingerichtet.
Verwendung
Die Waldschule wird hauptsächlich für die waldpädagogische Ausbildung von Försterschülerinnen und Forstschülern genutzt. Jährlich besuchen rund 1000 Gäste die Waldschule, überwiegend Kinder und Jugendliche. Die Praktikumslehrer und Praktikumslehrerinnen erneuern regelmäßig mit den Schülerinnen und Schülern die Außeneinrichtungen wie Klangorgel, Fühlpfad, Gewichts-Schätzung und Tiersprunggrube. Das Freigelände bietet viele Betätigungsmöglichkeiten für Kinder und wird meistens nach den Waldführungen genutzt.
In der Waldschule findet zu einem großen Teil der Waldpädagogik-Unterricht statt. Seit dem Schuljahr 2008/09 können die Schülerinnen und Schüler im Freigegenstand des 4. und 5. Jahrganges die Ausbildung zur zertifizierten Waldpädagogin bzw. zum zertifizierten Waldpädagogen machen.
Angebot
Seit dem Jahr 2003 werden hauptsächlich halbtägige Walderlebnisführungen angeboten, die im nahegelegenen Lehrforst der HBLA für Forstwirtschaft stattfinden. In den Führungen wird Wissen über die Ökologie und die Bewirtschaftung des Waldes vermittelt, aber auch „sinnliche“ Erfahrungen in der Natur kommen nicht zu kurz.
Nach der Walderlebnisführung haben die jungen Menschen die Möglichkeit die Waldschule zu besuchen. Auf der Wiese hinter der Waldschule befinden sich ein „Xylophon“, ein „Spinnennetz“ zum Durchklettern, ein „Fichtenlabyrinth“ und eine Feuerstelle.
In der Waldschule findet zu einem großen Teil der Waldpädagogik-Unterricht statt. Seit dem Schuljahr 2008/09 können die SchülerInnen im Freigegenstand des 4. und 5. Jahrganges die Ausbildung zur zertifizierten Waldpädagogen bzw. Waldpädagogin machen, die mit Erlangen der Reifeprüfung abgeschlossen ist. Darüber hinaus finden in der Waldschule interne Schulungen für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie Seminare statt.
Diplomarbeiten zum Thema Waldpädagogik 2000-2013:
Insgesamt wurden 14 Abschlussarbeiten im Unterrichtsgegenstand „Raumordnung und Umweltschutz“ bzw. „Ländliche Entwicklung“ eingereicht. Die Themenbereiche enthalten Darstellungen der waldpädagogischen Aktivitäten in den einzelnen Bundesländern, wald- und wildpädagogische Konzepte für Führungen, sozial-empirische Umfragen über den Stellenwert des Waldes im Unterricht und Auswirkungen von Waldprojekten auf Waldbesucher. Weitere Fragestellungen umfassen alternative Erwerbsmöglichkeiten im ländlichen Raum am Beispiel der Waldpädagogik oder Herausforderungen wie Planungen von Wald-Erlebnispfaden und Besucherinformationssystemen.
Zielgruppen
Zielgruppen sind hauptsächlich Volks-, Hauptschulen und allgemeinbildende Schulen aus der Region Bruck-Kapfenberg-Leoben. Es werden aber auch Führungen für Menschen mit besonderen Bedürfnissen, Kindergartenkinder, Jugendliche und Erwachsene angeboten.
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
Die Waldschule wird von einem Team von Pädagoginnen und Pädagogen der HBLA für Forstwirtschaft betreut, die alle zertifizierte Waldpädagoginnen bzw. Waldpädagogen sind. Im Rahmen ihrer Ausbildung nutzen Schülerinnen und Schüler auch die „Übungswaldschule“ für Waldführungen.
Investitionen
Die größte Investition war die Sanierung des alten Waldarbeiterhauses für die Unterbringung der Waldschule. Dazu kam die Anschaffung der Präparate und Einrichtungen. Die Errichtung der Waldschule wurde vom damaligen BMLFUW (Bundesministerium für Land-, Forst-, Umwelt-, und Wasserwirtschaft) und von zahlreichen Sponsoren aus der Region unterstützt.
Ausblick
Die Waldschule Bruck ist vor allem im Zusammenhang mit der Waldpädagogikausbildung in der HBLA für Forstwirtschaft wichtig. Die Nachfrage nach Führungen ist positiv. Die zeitlichen Rahmenbedingungen alleine begrenzen das Angebot. Auf die Qualität in der Ausbildung und bei den Führungen wird besonderer Wert gelegt.