Idee und Zielsetzung
Schülern und Studenten im Alter zwischen 16 und 25 Jahren, die in einer forstlichen Ausbildung stehen, nehmen daran teil. Bei der Planung und Austragung der Wettbewerbe wird besonderes Augenmerk auf die Beachtung von Sicherheitsaspekten bei der Waldarbeit gelegt. Langfristiges Ziel der Wettbewerbe ist es, die Wertschätzung der Waldarbeit zu steigern und die allgemeine Aufmerksamkeit auf die Wald- und Holzwirtschaft sowohl auf nationaler, als auch internationaler Ebene zu lenken. Diese Wettbewerbe spielen auch eine besondere Rolle bei der Schaffung neuer Kontakte zwischen Schülerninnen und Schülern, Studentinnen und Studenten und natürlich den Schulen selbst.
Hintergrundinformation und Geschichte
Unmittelbares Ziel des Wettbewerbes ist die Darstellung der neuesten Erkenntnisse bei der Motorsägenarbeit und Sicherheitsausrüstungen für Waldarbeiter. Langfristiges Ziel der Wettbewerbe ist es, die Wertschätzung für die Waldarbeit und die öffentliche Wahrnehmung zu steigern.
Generell sind Jugendliche in einer forstlichen Ausbildung im Alter zwischen 16 bis 25 Jahren teilnahmeberechtigt.
Die ersten Staatsmeisterschaften fanden im Jahr 2002 am Edelhof in Niederösterreich statt. Das Siegerteam vertrat Österreich bei den Europameisterschaften.
Seit dem Jahr 2010 gibt es auch eine eigene Damenwertung und Damenteams.
Jahr | Austragungsort | M/W | 1. Platz | 2. Platz | 3. Platz |
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2002 | LFS Edelhof | FFS Waidhofen/Ybbs | LFS Edelhof | LFS Hohenlehen | |
2003 | LFS Stiegerhof | LFS Hohenlehen | LFS Stiegerhof | LFS Litzlhof | |
2004 | LLA Rotholz | LFS Litzlhof | LFS Warth | LFS Stiegerhof | |
2005 | HBLA Bruck/Mur | LFS Litzlhof | HBLA Bruck/Mur | LFS Stiegerhof | |
2006 | HBLA FJ Wieselburg | HBLA Bruck/Mur | LFS Litzlhof | LFS Hohenlehen | |
2007 | LFS Tamsweg | LFS Litzlhof | LFS Stiegerhof | LFS Hohenlehen | |
2008 | LFS Litzlhof | LFS Litzlhof | HBLA Bruck/Mur | LFS Hohenlehen | |
2009 | LLA Rotholz | LFS Litzlhof | HBLA Bruck/Mur | LFS Stiegerhof | |
2010 | LFS St.Andrä | m | LFS Litzlhof | FFS Waidhofen/Ybbs | LFS Grabnerhof |
w | HBLA Wieselburg | LFS&AgrarHAK Althofen | LFS Grabnerhof | ||
2011 | LFZ Raumberg- Gumpenstein |
m | LFS Litzlhof | HBLA Bruck/Mur | LFS Hohenlehen |
w | LFS Grabnerhof | LFS Drauhofen | LFS&AgrarHAK Althofen | ||
2012 | LFS Stainz | m | HBLA Bruck/Mur | LFS Litzlhof | LFS&AgrarHAK Althofen |
w | LFS Drauhofen | HBLA Wieselburg | Die schneidigen Ybbstalerinnen |
||
2013 | LFS Hohenlehen | m | HBLA Bruck/Mur | LFS Stiegerhof | LFS Litzlhof |
w | HBLA Bruck/Mur | LFS Grabnerhof | LFS Litzlhof | ||
2014 | BSBZ Hohenems | m | LFS Litzlhof | HBLA Bruck/Mur | BSBZ Hohenems |
w | HBLA Bruck/Mur | LFS Hohenlehen | HBLA Wieselburg | ||
2015 | AgrarHAK Althofen | m | LFS Litzlhof | HBLA Bruck/Mur | FFS Waidhofen/Ybbs |
w | LFS Grabnerhof | HBLA Wieselburg | LFS Tamsweg/ BSBZ Hohenems |
||
2016 | LSF Edelhof | m | LFS Litzlhof | HBLA Bruck/Mur | LFS Stiegerhof |
w | LFS Hohenlehen/Tamsweg | HBLA Bruck/Mur | LFS Kirchberg | ||
2017 | LFS Otterbach | m | LFS Litzlhof | LFS Stiegerhof | HBLA Bruck/Mur |
w | HBLA Bruck/Mur | LFS Kirchberg/Otterbach | LFS&AgrarHAK Althofen | ||
2018 | HBLA Bruck/Mur | m | LFS Litzlhof | LFS Hohenlehen | HBLA Bruck/Mur |
w | HBLA Bruck/Mur | LFS&AgrarHAK Althofen | HBLFA Wieselburg& Althofen | ||
2019 | HBLA FJ Wieselburg | m | HBLA Bruck/Mur | LFS Litzlhof | LFS Hohenlehen |
w | HBLA Bruck/Mur | LFS Kirchberg am Walde | LFZ Francisco Josephinum | ||
2022 | LFS Litzlhof | m | LFS Litzlhof | LFS Tamsweg | HBLA Bruck/Mur |
w | LFS Litzlhof | HBLA Bruck/Mur | LFS Stiegerhof+St.Andrä | ||
2023 | LFS Tamsweg | m | FFS Traunkirchen | LFS Hohenlehen | HBLA Bruck/Mur |
w | LFS Litzlhof/Ehrental | LFS Tamsweg | LFS Kirchberg |
Die Bewerbe im Detail
Disziplin I) Fallkerb und Fällschnitt
In diesem Bewerb können die Teilnehmerinnen und Teilnehmer die meisten Punkte erreichen. Ziel ist es so genau wie möglich auf einen gewissen Punkt hinzuschneiden. Präzision ist hier also extrem wichtig. Es wird ein sogenannter Vorhänger simuliert, wie sie auch in der Natur vorkommen. Beim Bewerb steht der "Baum" zwar gerade, aber der Schnitt wird so angesetzt, als wäre der Baum schief nach vorne geneigt und so zu bearbeiten, dass er in die gewünschte Richtung fällt. Es sind zwei Schnitte erforderlich. Der erste wird unten und der zweite als Kerbschnitt in einem gewissen Winkel (ca. 45°-55°) angesetzt. Danach wird im hinteren Bereich des Baumes "eingestochen", damit eine saubere Bruchleiste sowie eine entsprechende Bruchstufe entsteht. Als Abschluss folgt ein schräger Schnitt zur Simulation des Umfallens.
Disziplin II) Der Kettenwechsel
Bei dieser Disziplin geht es um Geschicklichkeit. Eine Motorsägenkette soll so schnell wie möglich vom Schwert genommen werden und eine neue soll aufgezogen werden. Dass hier jeder Handgriff sitzen muss, versteht sich für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer von selbst. So schnell wie Ursain Bolt die 100 m läuft, so schnell können die Wettkämpfer und Wettkämpferinnen diese Aufgabe bewerkstelligen. Zeiten unter 10 Sekunden sind hervorragend. Erschwerend kommt hinzu, dass das Schwert während der blitzschnellen Prozedur einmal gewendet werden muss. Es ist also enorme Fingerfertigkeit gefragt!
Disziplin III) Der Kombinationsschnitt
Bei diesem Bewerb werden zwei Stämme schräg und gegengleich aufgestellt und die Teilnehmerin oder der Teilnehmer müssen Scheiben zwischen 3 cm und 8 cm Stärke vom Stamm schneiden. Der Schnitt wird unten angesetzt. Bei der Hälfte des Stammdurchmessers wird gewechselt, und der Schnitt von oben herab zu Ende gebracht. Wichtig ist, dass der Schnitt im 90° Winkel zum Stamm erfolgt. Das heißt also, dass auch die Kettensäge schräg gehalten werden muss, was die generelle Schwierigkeit und die Anforderungen an die Präzision der Wettkämpferinnen und Wettkämpfer erhöht. Beim Schnitt ist auch zu beachten, dass keine allzu deutliche Kante durch die beiden Schnitte entsteht. Das gäbe Punkteabzüge.
Disziplin IV) Der Präzisionsschnitt
Die Teilnehmerin oder der Teilnehmer soll eine Scheibe vom Ende von zwei hintereinanderliegenden Stämmen so absägen, dass die Kette nicht das Trägerbrett berührt. Die Dicke der Scheibe muss zwischen 3 cm und 8 cm betragen. Sie muss im rechten Winkel zur Längsachse des Stammes geschnitten werden. Im Klartext soll also die Kettensäge keinesfalls ein unter dem Stamm liegendes Brett anritzen. Erschwerend kommt dazu, dass die Auflage durch Sägespäne verdeckt wird, also nicht sichtbar ist. Es muss also stark nach Gefühl und Gespür für den Stamm geschnitten werden. Auch hier gäbe es Punkteabzüge beim Anschneiden der Unterlage. Wenn man allerdings zu wenig tief nach unten schneidet, dann gibt es ebenfalls Punkteabzüge für den verbliebenen Stammanteil.
Disziplin V) Das Entasten
Einer der fünf Bewerbe der Staatsmeisterschaft ist das Entasten einer vorgegebenen Anzahl von stilisierten Ästen, die in einem vorgegebenen Muster in einem horizontal liegenden Stamm stecken. Diese 30 Äste sind möglichst schnell und fehlerfrei zu bearbeiten. Für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer haben wir im Downloadbereich die Anordnung für den Bewerb bereitgestellt. Wichtig zu erwähnen ist auch, dass wir dieses Jahr Fichte (Picea abies, nicht den Philosophen) verwenden. Wie man sich vielleicht vorstellen kann, sind hier Genauigkeit und Geschwindigkeit gefragt. Von Vorteil ist es auch einen gewissen Rhythmus zu finden, damit die eingebohrten Äste so schnell wie möglich fallen.
Zur Überbrückung der Wartezeit auf den Bewerb gibt es hier ein paar Bilder und Impressionen vom Training unseres Wettkampfteams.