Besuch der Forstschule Kraljevo in Serbien

Besuch der Šumarska škola/Forstschule Kraljevo/Serbien von 24. – 28. März 2024 

Bereits 2017 gibt es einen Kontakt mit der Forstschule Kraljevo. Nun lud uns Direktor Zoran Nikolić wieder zu einem Besuch ein und wir (Dir. Wolfgang Hintsteiner, Bernhard Maurer, Martin Kugler und Marion Sudy) nutzten die Osterfeiertage für eine Serbienreise.  

Das intensive Programm führte uns in die bekannten Klöster Žiča und Manasija, wo wir jeweils eine Führung und Einblicke in die wechselhafte Geschichte der Region erhielten.  

Als Übersetzer fungierten die Lehrkräfte Milan Žarković, Branko Damjanović und Bojana Milanović, die uns über die Schwierigkeiten mit der Sprache und der kyrillischen Schrift hinweghalfen.  

Nach einer Baumpflanzung im Arboretum der Schule am Montag gab Dir. Hintsteiner ein Interview in einem serbischen Fernsehsender, wobei er die Bedeutung der Kontakte hervorhob. Die Schule besteht seit den 50er Jahren und hat annähernd so viele Schülerinnen und Schüler, wie unsere Schule. Es gibt aber unterschiedliche Ausbildungszweige.  

Wir konnten den 3500 ha großen Lehrforst der Universität Belgrad im Goč-Gebirge besuchen und Einblicke eine plenterartige Bewirtschaftung bekommen. Ca. 50 % der serbischen Waldfläche ist in Staatsbesitz, wobei je nachdem, ob man die Buschflächen mitrechnet die Waldfläche unterschiedliche Anteile erreicht. Die Holzpreise sind mit denen in Österreich vergleichbar, die Holzernte erfolgt mit Traktoren und Knickschleppern. Auf ca. 1000 m Seehöhe sahen wir Tannen-Buchenwälder mit sehr guter Tannenverjüngung. 

Der nächste Tag führte uns in den Nordosten Serbiens, zur Festung Golubac an der Donau und danach in den Ɖjerdap-Nationalpark. Von einem nur schwer zu erreichenden Aussichtspunkt bot sich uns ein fantastischer Blick auf Kazan, das „Eiserne Tor“. Diese Engstelle der Donau durch Kalkfelsen war lange Zeit die schwierigste und gefährlichste Strecke der Donauschifffahrt. Heute ist von diesen Gefahren durch die Anhebung des Wasserspiegels durch einen gewaltigen Staudamm im Unterlauf nichts mehr zu sehen.  

Am Mittwoch besuchten wir nochmals den Nordosten, aber nun in die beeindruckende Karsthöhle Resavska. Die Karstphänomene hat ein serbischer Wissenschaftler, Jovan Cvijić erstmalig umfassend beschrieben und kategorisiert. Der forstliche Höhepunkt des Tages war ein seit 1957 nicht mehr genutzter Buchenwald, wo uns beeindruckende Waldbilder mit Verjüngung, Totholz und Bärlauchteppichen gezeigt wurden. 

Vor der Heimreise am Donnerstag, wurden wir in die größte private Destillerie Serbiens eingeladen und nach einem abschließenden Schulbesuch, wo wir einzelne Klassen kurz besuchten, erreichten wir nach neun Stunden Fahrt Bruck an der Mur. 

Beeindruckt hat uns die überwältigende Gastfreundlichkeit der serbischen Lehrkräfte und Forstleute. Dieses wunderschöne Land, ein wenig größer als Österreich, ist ebenfalls ein Binnenland und weist eine große landschaftliche Vielfalt verbunden mit einer faszinierenden und interessanten Geschichte auf. Wir hoffen, dass wir uns im Zuge eines Gegenbesuches und Schüleraustausches für die Großzügigkeit und die hervorragenden Einblicke in das kulturelle Erbe und die Forstwirtschaft Serbiens erkenntlich zeigen können. 

Bild und Text: Wolfgang Hintsteiner, Bernhard Maurer, Martin Kugler (Bericht), Marion Sudy 

Dieses Projekt wurde mit Unterstützung der Europäischen Kommission finanziert. Die Verantwortung für den Inhalt dieser Veröffentlichung trägt allein der Verfasser; die Kommission haftet nicht für die weitere Verwendung der darin enthaltenen Angaben.

Veröffentlicht am 28.03.2024

Kontakt

Dipl.-Ing. Dr. Wolfgang Hintsteiner, Bakk. techn. B.Ed. Direktor und Lehrer
Dr. Th.-Körner-Straße 44
8600 Bruck an der Mur
Österreich