Im Zeichen von Wald und Wild - Abschlusslehrfahrt der 5A und 5B

Am Montag, 18. 9. 2017, brachen die Maturajahrgänge 5a und 5b zu ihrer gemeinsamen fünftägigen Abschlusslehrfahrt auf, die sie durch 6 Bundesländer bis zum Nationalpark Bayrischer Wald führte, um Einblicke in die facettenreiche Vielfalt der modernen Forstwirtschaft zu gewinnen. Dabei wurden sie von den Klassenvorständinnen Prof. MMag. Susanne Moser-Paar und Prof. MMag. Nina Schraberger und Prof. DI Gottfried Arbesleitner und Prof. DI Peter Schmitz begleitet.

Der erste Tag führte zu den Forstbetrieben Esterhazy nach Sieggraben im Burgenland, wo wir einen Eichenaltholzbestand besichtigten, der aufgrund seiner geschlossenen Form weithin einzigartig ist. Da durch den starken Wilddruck die natürliche Verjüngung erschwert wird, wird die Eichenwertholzerziehung im Betrieb Esterhazy mit großer Sorgfalt betrieben. Im Anschluss daran besuchten wir im Nationalpark Donau-Auen die Untere Lobau. Auf eindrucksvolle Weise wurde uns in den Weichholz-Auwäldern vermittelt, wie wichtig eine ungedämmte Au für die Wuchsleistung der auf sie abgestimmten Baumarten ist. Auch die speziellen Rahmenbedingungen für die Bejagung in einem Nationalpark wurden uns anschaulich nähergebracht.

Der zweite Tag der Exkursion führte in zwei klassenübergreifenden Gruppen durch Oberösterreich. Zur Auswahl standen zwei Touren: eine Exkursion zum Thema „Laubholzbewirtschaftung mit dem Ziel der Wertholzproduktion“ (St. Florian) sowie zum Thema „naturnaher Waldbau mit plenterartigen Strukturen“ (Stift Schlägl) und eine zweite Exkursion zum Thema „Fichtenbewirtschaftung“ (Forstgut Rosenhof Czernin-Kinsky) und die Besichtigung des Sägewerkes Stora Enso in Brand. Bei einem gemeinsamen typisch oberösterreichischen Knödelessen am Abend trafen die beiden Exkursionsgruppen in Linz wieder zusammen und hatten so die Möglichkeit, die gewonnenen Eindrücke auszutauschen.

Am dritten Tag fuhren wir zum Nationalpark Bayrischer Wald und wurden von zwei Förstern im Nationalpark in Gruppen durch ehemalige Kalamitätsflächen auf den Gipfel des Lusen geführt. Wir besuchten ein Wintergatter, wo sich angeregte Diskussionen über die Diskrepanz zwischen den Zielen des Nationalparks und der Wintergatterbewirtschaftung ergaben.

Ing. Joseph Klaffenböck und seine Jagdphilosophie lockten uns am vierten Tag nach Natternbach in Oberösterreich. Nach dem Motto „Nur der Wald zeigt, ob die Jagd stimmt!“ ist es deklariertes Ziel von Ing. Klaffenböck den Wald zu erhalten und Verjüngung u. a. von Tannen zu ermöglichen. Für diesen Zweck fordert Ing. Klaffenböck die Einhaltung eines Sommerfütterungs-und Kirrungsverbotes und eine artgerechte Rehwildfütterung ausschließlich in der Notzeit. Angeregte jagdliche Diskussionen machten die Brisanz dieses Konzeptes deutlich. Am Nachmittag besichtigten wir den Gutsbetrieb Hörzingerwald, der sowohl in der Landwirtschaft als auch in der Forstwirtschaft ökologische Zielsetzungen verfolgt.

Am letzten Tag der Exkursion ermöglichte uns der forsttechnische Dienst für Wildbach- und Lawinenverbauung (Gebietsleitung Pinzgau) die Aufforstungserfolge des Schmittenbaches zu besichtigen. DI Franz Anker führte uns nach einer Präsentation zu Wildbachsperren im Nahbereich der Siedlungen. Auf der Schmittenhöhe präsentierten Lukas Anker und Simon Bartl (5a) die Arbeiten zu ihrer Diplomarbeit, in Zuge derer Aufforstungen unterhalb der Stahlschneebrücke untersucht und durch Fichten- und Lärchenpflanzung ergänzt wurden.

An dieser Stelle möchten wir uns bei allen bedanken, die maßgeblich zum guten Gelingen dieser Abschlusslehrfahrt beigetragen haben!

Prof. MMag. Susanne Moser-Paar, Prof. MMag. Nina Schraberger, Prof. DI Gottfried Arbeitsleitner und Prof. DI Peter Schmitz

Veröffentlicht am 27.09.2017